Sonntag, 28. Juli 2013

La Pura Vida


Hallo Zusammen,

jetzt bin ich also in Costa Rica angekommen. Der Flug von Frankfurt nach Costa Rica, mit der Zwischenlandung in der Domnikanischen Republik, hat 13 Stunden gedauert und ich konnte kaum schlafen.

Dramatischer Abschied


Deutschland Adios


Gegen 5 Uhr morgens Ortszeit bin ich dann aber endlich im Flughafen von San Jose angekommen, der ein bisschen außerhalb der Hauptstadt liegt. Draußen wartete dann Maria Gamboa Gamboa, die Organisatorin meines Aufenthaltes, und ich wurde mit ca. 20 anderen Jugendlichen aus Norwegen, Dänemark, Schweiz und Deutschland in ein Camp außerhalb von San Jose gebracht.

Vorne steht Maria Gamboa

Die Busfahrt war schon einmal sehr abenteuerlich. Das Gepäck von allen war nur lose mit ein paar Seilen auf dem Dach befestigt, und es war ein Wunder, dass nichts runtergefallen ist bei den vielen Schlaglöchern auf den "Straßen".
Was mir auch direkt aufgefallen ist, dass alle Häuser um San Jose, die wir gesehen haben, extrem gesichert sind. Es gab kein Haus, bei dem keine Gitter vor den Fenstern waren und noch zusätzlich ein hoher Zaun um das Haus herum ist. Fragt sich nur warum...



Das hier war unser Camp, direkt am Urwald: 




Und hier ein paar Bilder aus dem Urwald, der wahrscheinlich nicht mal einer war, aber von dem ich trotzdem ziemlich beeindruckt war:

Bananen in rot?!







Eine kleine Dusche



Was einem direkt auffällt, ist, wie herzlich und immer gut gelaunt die Ticos (Costa Ricaner) sind. Man wurde unheimlich freundlich begrüßt und sie lachen einen immer an. 

Begrüßung durch ein kleines costaricanisches Mädchen im Camp


Das Essen hier unterscheidet sich auch grundsätzlich von dem Essen in Europa.
Zum Frühstück gibt es entweder nur Obst oder warmes Essen. Wenn du hier Obst isst, denkst du, du isst eine ganz andere Frucht als in Europa. Der Geschmack ist einfach so anders und so viel besser. Warmes Essen zum Essen bedeutet Reis mit schwarzen kleinen Bohnen drin und irgendetwas dazu. Generell wird hier sehr sehr viel Reis gegessen, fast zu jeder Mahlzeit.

Da an diesem Tag eine Austauschschülerin Geburtstag hatte, haben wir direkt eine costaricanische Tradition kennen gelernt. Dabei wird in der Mitte des Raumes ein Behälter mit Süßigkeiten drinnen aufgehängt. Das Geburtstagskind bekommt einen Stab in die Hand und die Augen verbunden und muss mit dem Stab den Behälter treffen. Wenn man trifft, fallen viele Süßigkeiten raus. Es ist also sozusagen das costaricanische Topfschlagen, pinata genannt.




Am Donnerstagabend kamen dann noch einige Ticos in das Camp und haben uns den typischen Tanz der Region aufgeführt. Später wurden wir dann animiert mitzutanzen, was mehr oder weniger gut geklappt hat. Bei mir eher weniger.




Am Freitag sind wir dann nach San Pedro gefahren und sind mit der ganzen Gruppe in eine Mall gegangen. Hier hatten wir ca. 2 Stunden Freizeit bis unsere Familien uns abgeholt haben. 

Hier hat man direkt mal die viel entspanntere Mentalität der Ticos zu spüren bekommen. Während in Deutschland man alles gegeben hätte, um beim ersten Treffen pünktlich zu sein, wurde ich und einige andere Austauschschüler mehr als eine Stunde zu spät abgeholt.
Die Austauschschülerinnen, die einen Gastbruder hatten, wurden von diesem außerdem immer mit einem Blumenstrauß begrüßt.

Die Schwester von meiner Austausch-Mama hat auch eine Austauschschülerin aus der Schweiz und mit denen sind wir, bevor wir nach Haus nach Sarchi gefahren sind, einen Kaffee trinken gegangen. Der Kaffee schmeckt mir hier übrigens auch viel besser als in Deutschland.

Nach ca. 1h Fahrt sind wir dann zu Hause angekommen. Das Grundstück liegt ein bisschen oberhalb von Sarchi und ist riesig. Im Garten stehen alle Obstbäume über Mango, Orange, Mandarine usw. Um diesen riesigen Garten pflegen zu können, hat meine Familie einen eigenen Gärtner eingestellt. Außerdem hat die Familie einen wunderschönen Pool und das Haus ist sehr groß. Also sehr wohlhabend.




Ich wurde unheimlich freundlich und herzlich von der Familie begrüßt. Vor allem die Mama bemüht sich unheimlich um mich und ist eine extrem nette und herzliche Frau.
Außerdem hat die Familie noch 3 Hunde, einen Dobermann, der waschechte Wachhund der das Haus mit seinem Leben verteidigen würde, einen Labrador-Welpen und einen richtig süßen kleinen Mischling.
In Freiflug Barrieren haben sie außerdem noch Hühner, eine Fasanenart, Wellensittiche und noch eine spezielle Vogelart von der ich nicht mehr weiß, wie sie heißt.

Am Samstag waren wir bei einem Fußballspiel von einer Mannschaft von Sarchi. Es war eine sehr lustige Truppe, dort hat der 20-jährige Sprössling mit dem 70-jährigen Rentner zusammen gespielt. Ebenso mein Gastpapa und der Freund von meiner Gastschwester Maria.
Freundlich wie die Costa-Ricaner einfach sind, haben sie mich eingeladen, in der zweiten Halbzeit auch zu spielen. So wurde ich also eingewechselt und habe 45min gespielt. Das Spiel, gegen Grecia, ist 3:3 ausgegangen und ich hatte das zwischenzeitliche 4:2 auf dem Schlappen und habe aber leider nur den Pfosten getroffen. Die Fotos von mir im Sarchi Trikot habe ich leider noch nicht, aber sie werden sicherlich noch folgen.

Ich habe höchsten Respekt vor denen, die 90min durchgespielt haben. Bei diesen Temperaturen und dieser Luftfeuchtigkeit Fußball zuspielen, ist echt nichts für Leute mit einem schwachen Kreislauf.

Rechts meine Truppe

Das Clubhaus meines neuen Klubs

Auch hier wurde ich unheimlich freundlich von den Männern empfangen und dazu eingeladen, ab jetzt samstags öfters zu kommen.

Am Abend bin ich dann noch mit meinen Gasteltern nach Sarchi zu einem kleinen Fest auf dem Marktplatz gegangen. Hier hat man sich getroffen und sich unterhalten, getanzt, gesungen und das pura vida genossen.




Heute, am Sonntag, haben wir noch nicht viel unternommen, was mir auch mal gut tat. Mittags waren wir in einem Restaurant essen. Das Essen ist unwahrscheinlich günstig, ich habe eine große Portion Tapas Carbonara bestellt, was knapp mehr als 3 Euro gekostet hat.

Für heute habe ich aber genug berichtet, hasta luego. Tim

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