Dienstag, 19. August 2014



Hallo zum allerletzen Mal!

Wie ihr ja wahrscheinlich alle wisst, bin ich inzwischen schon wieder in Deutschland. Ich habe aber immernoch nicht über meine letzten 2 Monate berichtet, und das werde ich jetzt nachholen.

Zuerst muss man sagen, dass es mir total schwer fiel, zu akzeptieren, dass nur noch 2 Monate fehlten. Es hörte sich so kurz an und obwohl ich sehr viel aus Deutschland vermisst habe, wollte doch auch ein großer Teil von mir in Costa Rica, meinem zweiten zu Hause, bleiben. Doch die Zeit schritt gnadenlos voran, und da kann man sich nunmal nicht gegen wehren.

Also, ich fange mit der Reise zum Rio Celeste mit meiner Familie an. Der Rio Celeste fließt von dem Vulkan Poas herunter, und wird an einer Stelle durch einen chemischen Vorgang blau gefärbt. Ein paar Wochen später sind wir nochmal dorthin gefahren.

Unser Hotel
 

Meine Eltern und ich


Mirjam und ich

Hier die Färbung des Wassers

Bruder Fran und Freundin Rebecca

Außerdem habe ich einen Ausflug mit meiner Stufe in der Schule zur Isla San Lucas gemacht. Auf dieser Insel in Puntarenas an der Pazifik-Küste, war früher ein Gefängnis. 



Eingang zur Insel

Kirche





Auf dem Foto oben kann man eine runde Plattform auf dem Hof sehen. In dieser Plattform befinden sich oben zwei Löcher. Die Gefangen wurden durch diese Löcher hinuntergelassen und mussten dort dann 24h ohne Wasser verharren. Wir durften auch mal hinabsteigen, und da dort die Sonne total draufprallt, und es extrem heiß wird, wollte jeder schon nach 2min wieder raus.



Anlegesteg der Insel

Die Tochter von meinem Bruder Andres, Keyra, wurde außerdem 2 Jahre alt, und so wurde eine große Feier für sie geschmissen.


 
Wie ich ja schon einmal erwähnt hatte, gibt es in meinem Dorf einen botanischen Garten, welcher von einem Deutschen geführt wird. Dort bin auch mal mit ein paar Freunden hingegangen um ein Picknick zu machen.





In der Semana Santa war ich dann noch einmal an der Karibik.

Limon Zentrum

Limon Zentrum
Limon gilt als die hässlichste Stadt Costa Ricas, besticht aber außerhalb durch traumhafte Strände und besondere Tiere.






Große Umzüge werden in diesen 2 Wochen Ferien der Semana Santa auch gemacht. Semana Santa ist übrigens das gleiche wie hier Ostern. 
Die Umzüge in meinem Dorf gelten als eine der schönsten im Lande. 



Als ich dann wieder zu Hause war, hab ich mit meinen Eltern einen Onkel in San Carlos besucht.


Faultier im Garten



Mein Onkel hat echt einen tollen Garten und mit vielen Palmen mit Kokusnüssen, und hat mir sein Geheimrezept erklärt. Man muss an die Palme über die Kokusnüsse eine Plastiktüte mit Salz drinnen hängen, und in diese kleine Lücher reinbieksen. Dadurch wird die Kokusnuss süßer, und es stimmt.



In einem anderen Haus war ich einmal mit ein paar Cousinen von mir, welche man auf den beiden Bildern drüber sehen kann. 

An einem anderen Tag gab es einen großen Volkslauf in Puntarenas, und die Familie von einer guten Freundin von mir hat mich mitgenommen.





 Hier zusehen ist der Lauf und das Haus direkt am Strand in welchem wir gewohnt haben. 


 Ein Wochenende bin ich dann auch noch mit der Fußballmanschaft und meinen Eltern in Guanacaste zelten gegangen. Unser Campingplatz war direkt am Meer und nahe eines Fußballplatzes, so dass wir zwei Spiele hatten, was bei dieser Hitze kaum auszuhalten war. 



                                           


So langsam merkte ich dann auch schon, wie meine Zeit in Costa Rica zu Ende ging.

Ich bin noch einmal mit meiner Familie und Mirjam zum Vulkan Irazu gefahren, wovon ich Bilder noch nachreichen werde.
Hier sind schon einmal zwei zu sehen.



früheres Krankenhaus für Lebra-Kranke
                                     
 In den letzen Tagen habe ich dann noch zum entspannen genutzt...

                                     

... oder um Kaffee zu pflücken...

                                     

... und die costaricanische Küche zu genießen.

Manzanas de Agua
                                               
ein von mir selbstgemachtes Ceviche

Und dann ging meine Zeit in Costa Rica wohl oder übel dem Ende zu, das heißt, von vielen Leuten die mehr sehr ans Herz gewachsen sind, Abschied zu nehmen. 
 Hier ein paar von gefühlten 10000 Abschiedsfotos mit Freunden aus der Schule.
                                  
                                               








meine Stufe
meine Klasse


meine ganze Schule


Und natürlich ging der Abschied dann auch außerhalb der Schule weiter.





die Leute von meiner Organisation


und ein Teil von meiner Familie, es fehlt ein Bruder

An einem der letzten Abenden kamen dann auch noch einmal viele meiner besten Freunde vorbei. Ich habe aber nicht so viele Fotos an diesem Abend gemacht sondern eher Videos, nur leider klappt es nicht hier Videos hochzuladen, deswegen die paar Fotos.











An dem selben Abend wurde mir außerdem von ungefähr 25 Freunden eine Serenata gemacht. Das bedeutet, die kommen zu einem nach Hause mit Gitarren und Trommeln und fangen an, Lieder für einen zu singen. Davon habe ich auch sehr schöne Videos, die ich hier ja aber leider nicht hochladen kann.

Lustig war auch, dass sehr viele ein kleines Baby aus Plastik dabei hatten. Dieses bekommt nämlich jeder in der 10 Klasse für 3 Tage. Das Baby weint oft, muss gefüttert werden, muss die Windeln gewechselt kriegen usw. Da in Costa Rica ja sehr viele Mädchen früh schwanger werden, soll das ein bisschen als Abschreckung dienen. Nur das Problem ist, das viele Mädchen schon vor der 10. Klasse schwanger werden, und diese Hilfe dann etwas zu spät kommt. Das Problem ist eh, das die Kinder und Jugendlichen in Costa Rica kaum aufgeklärt werden.


So und mit diesen letzten Impressionen ging dann mein Auslandsjahr in Costa Rica auch zu Ende.
Ich bin unheimlich glücklich und dankbar, dass dieses Jahr das Beste meines Lebens wurde. Hiermit möchte ich mich noch einmal ausdrücklich bei meinem Hauptsponsor und meiner Mama Gerlinde Bantel bedanken, die mir das ermöglicht hat.

Ich muss sagen, dass ich in diesem Jahr viel erlebt und viel gelernt habe. Wenn ich so im Nachhinein darüber nachdenke, haben mich die Leute am meisten beeindruckt. Diese offene und freundliche Art, die ich aber wirklich von jedem von der ersten Sekunde an erfahren habe, ist hier in Deutschland nur schwer zu finden. Deshalb war es auch fast schon ein Schock für mich, hier wieder zurück zu kommen. Ich habe mich schon fast ein bisschen fremd hier gefühlt.

Eines Tages möchte ich auf jeden Fall nach Costa Rica zurückkehren, denn dieses Land hat mich einfach gepackt und ich merke auch, dass ich oft denke wie gern ich wieder zurück gehen würde. Einfach das 'Pura Vida' wieder zu genießen.

Natürlich ist es auch schön wieder hier zu sein, ich wurde hier auch toll von meiner Mama und Freunden empfangen, und habe euch alle auch echt vermisst,


aber ist doch schon auch traurig, dass man weiß, dass es das Leben, was man in Costa Rica jetzt für ein Jahr hatte, es so nicht mehr geben wird. Ein Auslandsjahr ist nicht ein Jahr in einem Leben, sondern ein Leben in einem Jahr.

Trotzdem würde ich mein Leben aus Costa Rica nicht mit meinem Leben von hier tauschen wollen. Denn hier ist meine Mama, meine Familie und mein zu Hause, in Costa Rica habe ich jetzt ein zweites zu Hause gefunden, was mein richtiges aber nie ersetzen werden kann.

Bevor ich hier noch weiter rumsäusel und sentimental werde, zieh ich hier lieber einen Schlussstrich. Die wichtigen Erinnerungen habe ich eh in meinem Kopf und meinem Herzen, und würde es nicht wollen und nicht können, die hier aufzuschreiben. Ich hoffe euch hat mein Block ein bisschen gefallen und ich konnte euch ein paar Einblicke in mein zweites Leben geben.

Pura Vida, und machts gut!



Achja, und bei der WM 2014 in Brasilien ist Costa Rica ja erst im Viertelfinale gegen Holland im Elfmeterschießen gescheitert, dementsprechend war natürlich ordentlich was los in dem kleinen schönen Costa Rica.