Samstag, 5. Oktober 2013

Karibik

Hallo Zusammen,

es ist mal wieder Zeit für den nächsten Eintrag.
In diesem Eintrag möchte ich von der Karibik-Reise mit den anderen Austauschschülern erzählen.

Wir sind am Donnerstag dem 28. September losgefahren und am Montag wieder gekommen.

Die ersten anderthalb Tage waren wir in einem kleinen Hotel, was mir nicht gut gefallen hat. In meinem Bett waren überall Ameisen und wenn man morgens aufgewacht ist, hatte man überall Bisse. Wasser hat leider nicht funktionert und wenn auf der Anlage lag überall Hundescheiße. Aber ich denke, mit so was muss man auch zurecht kommen, wenn man in einem 3. Weltland ist.

Dafür lag das Hotel direkt an einem wunderschönen Nationalpark, dem Cahuita Nationalpark. In diesem Nationalpark sind Mangrovensümpfe, lange Sandstrände und vorallem das längste Korallenriff Costa Ricas zu finden. Hauptsätzlich wegen dieses Riffes wurde auch der Nationalpark gegründet.



Faultier



eine kleine, unscheinbare Schlange, die aber so giftig ist, dass sie selbst kleine Vögel frisst


die weltberühmte Jesus Christus Echse, welche über das Wasser laufen kann


verräterische Spuren im Sand


Tropentraum

die letzte Sekunde meines Lebens, in der ich nicht die Karibik berührt habe

Ausgangspunkt um den Nationalpark zu entdecken ist das kleine Städtchen Cahuita mit karibischem Flair, ein grosser Teil der Einwohner spricht ein kreolisches Englisch.
Die meisten der ursprünglichen Einwohner des Dorfes sind dunkelhäutig und kamen über Jamaika nach Costa Rica, um beim Bau der Eisenbahnlinie oder auf Bananenplantagen zu arbeiten. 

Am Abend waren wir dann in einem kleine Dorf in der Nähe, bei dem man das karibische Lebensgefühl richtig kennengelernt hat. Dort lebten nur schwarze Leute und an einem Abend, also in 3 oder 4 Stunden, wollten 5 Leute mir und nem Freund Weed verkaufen. Und das nicht irgendwie heimlich und still in der Ecke, sondern mitten auf der Hauptstraße und nicht zu übersehen. 

Zuerst bin ich mit einem Freund alleine in diesem Dorf rumgelaufen, aber da die Kriminalität quasi in der Luft lag, haben wir uns schnell mit den anderen 3 Jungs zu einer 5er Truppe zusammen geschlossen.

das Dorf am Tag
Die Karibik in Costa Rica muss man lieben oder es sein lassen, ich für meinen Teil liebe sie und feier das Lebensgefühl hier.
Klar ist es hier stellenweise sehr gefährlich, aber die Natur gefällt mir genau so gut wie am Pazifik und die Menschen sind einfach viel gechillter drauf (was wahrscheinlich am Weed liegt).

Auch die Meinungen unter den Ticos, welche Seite ihres Landes denn nun schöner ist, geht stark auseinander.
Was mir aber oft gesagt wird, ist, dass in den Reiseführern eigentlich immer die Pazifikseite angepriesen wird, da dort alles noch viel mehr auf 'Commercial' und Turismus ausgerichtet ist.

Hier unser Hotel in Puerto Viejo, was wirklich ein Traum war. Blick auf die Karibik aus dem Bett und total leckeres Essen.





Hausstrand

Hausstrand

Hotel von außen


An einem anderen Tag, sind wir dann mit einer kleinen Gruppe in ein Indianer-Reservat der Bribri gefahren.
Die Bribri haben eine eigene Sprache und leben in ihrem Reservat noch in der ursprünglichen Form.

Bei den Bribri arbeiten hauptsätzlich die Frauen, während die Männer für die Jagd zuständig sind. Dafür müssen sie einen Ritus zur Bereinigung der ihrer Seele durchführen. Zur Festlegung des Jagdgebietes wird ein Schamane befragt, mit welchem wir eine Tour durch das Reservat gemacht haben. In Costa Rica haben außerdem die Indianer besondere Abschussrechte.

Der Schamane, also der Arzt der Indianer, hat uns viele seiner Heilpflanzen vorgestellt.


die Kunstwerke seiner Frau

Der Schamane und seine Frau

hier hat er in ca. 1 Minute aus den Fasern eines Blattes einen so harten Strang hergestellt, dass keiner von uns es geschafft hat, ihn auseinanderzureißen

diese Rinde spendet gelbe Farbe

wenn man bei dem Samen dieser Palme die kleinen Stacheln abmacht und den Samen einpflanzt, hat die spätere Pflanze auch keine Stacheln. Diese Entdeckung haben die Indianer gemacht, als sie aus dem Gebirge in tiefergelegende Regionen kamen, die Samen die mit dem Fluss transportiert wurden, hatten ihre Stacheln verloren.


ein Bogen der zur Jagd dient, und mit dem man über 50m weit schießen kann

ein Zimtbaum
orangene Farbe für Lippenstift und Kriegsbemalung
Nach der Einweisung in die Welt der Heilpflanzen, manche gegen Bauchschmerzen, manche gegen Kopfschmerzen, manche gegen Mücken etc. ging es dann weiter zu dem nächsten Indianer, welcher Schokolade selbst herstellt.

abenteurliche Hängebrücke

die Kakaofrucht




eine Indianer-Frau und ich

verschiedene Schokoladengeschmäcker aus der Natur


Kakao-Frucht, unfassbar lecker!

 Am nächsten Tag sind wir dann schnorcheln gegangen. Ich muss sagen, dass ich mir von der Karibik ein bisschen mehr erwartet hätte. In dem Nationalpark, der ja wegen des Riffes erichtet wurde, hat man nicht viele Fische gesehen was wahrscheinlich auch an der sehr sehr schlechten Sicht lag. Aber mein Erlebniss des Tages hatte ich trotzdem noch.
Ich bin abgetaucht, um eine Muscheln vom Grund aufzuheben, als plötzlich ein Hai von ca. 2m Länge schnurstracks auf mich zukam. Als er ungefähr 3 Armeslängen von mir entfernt war, haben wir uns beide erschrocken, er hat die Kehrwerte gemacht und ich bin mit einem Schrecken davon gekommen.




 Nach diesen tollen Erlebnissen ging es dann an einem Montag auch wieder zurück nach Hause.

Früchte Früchte und Früchte auf der Rückfahrt

 An einem anderen Tag bin ich mit meiner Familie dann noch nach Guanacaste gefahren. Dort hat meine Familie direkt am Meer zwei Grundstücke, eines wollen sie vielleicht verkaufen, auf dem anderen im nächsten Jahr ein Haus mit Pool bauen.



links das Grundstück, mit weitem Blick

das zweite Grundstück, 2min von einem der schönsten Strände des Pazifiks, in den Bäumen hört man die Affen brüllen

Für heute reicht es aber auch wieder, mir tun die Finger vom Schreiben schon weh.

Viele sonnige Grüße, hier wird es immer wärmer, und bei euch?

Euer Tim